Wie die Lufthansa ihren
Kunden mit Rail& Fly das Geld aus der Tasche zieht
Ein Rail & Fly Ticket
bei der Lufthansa kostet EUR 40.- für eine Strecke bzw. EUR 80.- für beide Strecken jeweils pro Person.
Das steht zwar so nicht
auf der Homepage von Lufthansa, aber das klingt ja auch so teuer wie es
ist.
Dort beschränkt man sich auf die Preisangabe von EUR 25.- bzw. EUR
50.-, die
aber nur bei online-Buchung des Rail&Fly Tickets gilt, die wiederum
nur maximal
89 Tage vor Flug möglich ist. (In diesem Zusammenhang noch einmal
vielen Dank
an alle Frühbucher, die die Lufthansa ja gerne anspricht, auch im
Namen aller
Lufthansa-Aktionäre!)
Dort investiert man die
ersten Euro schon mal in die Warteschleife. Wenn man sich mit einem
englisch-sprachigen Mitarbeiter verbinden lässt (um die Wartezeit
zu
verkürzen!) investiert man die übrigen Euro in
zusätzliche Wartezeit, die der
englisch-sprachige Mitarbeite braucht, um alle Einzelheiten in
Deutschland
nachzufragen…!
Aus dem Ausland bezahlt
man sich für diese Hotline dumm und dämlich – aber die
Lufthansa spricht ja
eigentlich eher Kunden aus ihrem geografischen Kernbereich, dem Inland
an
(oder?)
Ob die dann also für vorher
nicht bekannten saftigen Aufpreis erstanden Tickets auch wirklich 10
Tage vor
Abflug eintreffen, ist natürlich eine andere Frage.
Dann darf man noch einmal
bei der Hotline anrufen und bekommt erstens den Auftrag, vor Ort die
notwendigen Bahnfahrkarten zu kaufen und diese danach an den
„Kundendialog“
einzuschicken. Außerdem bekommt versichert, dass die
Rail&Fly-Tickets
natürlich EUR 50.- pro Person für beide Strecken kosten. Eine
Aussage, die
später einfach wieder zurückgezogen werden wird.
Die Bearbeitung der
eingeschickten selbst gekauften Bahnfahrkarten dauert ca. 3 Wochen, die
Auszahlung des vorausgelegten Gelds dauert dann noch einmal 10 bis 14
Tage.
Insgesamt kostet das Rail
& Fly bei der Lufthansa also:
+ EUR 50.- Ticketpreis
(nach Lufthansa-Angaben auf der Homepage)
+ EUR 30.- Aufpreis (was
die Lufthansa gerne verschweigt, bis es dann „zu spät“ ist)
+ EUR 12.- Telefonkosten
& Porto (ungefähre Angabe)
+ Verzugszinsen (ich will
gar nicht wissen, was die Lufthansa haben wollte, wenn man mit einer
Zahlung,
die der Gesellschaft zusteht, 5 Wochen im Rückstand wäre!)
+ jede Menge Zeit und
Nerven
Im Nachhinein fragt man
sich natürlich, wofür man eigentlich EUR 30.- Aufpreis
bezahlt hat. Immerhin
hat die Lufthansa dafür keinerlei zusätzliche Leistung
erbracht. Die Tickets kamen nicht an, die Mitarbeiter hatten
keine Ahnung und/oder haben falsche Auskunft erteiltund am Ende leiht
man der Lufthansa auch noch kostenfrei Geld.
Ich nenne so etwas
Lockangebot. Wenn man erst einmal bei Lufthansa gebucht hat, kann man
üblicherweise nicht mehr ohne erheblichen Kostenaufwand abbuchen.
Die
eigentlichen Kosten offenbaren sich erst später! Es mag sein, dass
RyanAir Werbung mit Lockangeboten macht, aber RyanAir ist so ehrlich,
dass auf der Homepage vor dem endgültigen Buchen ALLE Kosten
aufgelistet werden!
Liebe Lufthansa – wenn
Sie ein Image-Problem haben, hätte ich einen Vorschlag, wo man mit
Verbesserungen anfangen könnte. An vielen Stellen in
Lufthansa-Broschüren etc.
liest man das Wort „Service“ – erleben konnte ich es bislang nur in der
Flugzeugkabine
– das alleine reicht aber nicht.